Metallwerk

Das Kunstschmiedehandwerk hat eine große Vergangenheit. So kann man die Bearbeitung von Metallen heute bis  6000 Jahre zurück verfolgen.

Ein Dolch aus der mesepotomischen Stadt Ur wird auf 3.100 v. Chr. datiert. Über Jahrtausende hinweg arbeiteten die Schmiede vorrangig Schwerter und Messer, später Wagenbeschläge, Pflugscharen, Hufeisen, Nägel, Hausgerät, später Leuchter, Tür- und Truhenbeschläge und kunstvolle Gitterwerke.

Die Kunst hatte ihre Wurzeln im Handwerk.

Die deutsche Schmiedekunst ging im Barock ihrem Höhepunkt entgegen.  Mit dem Beginn des Maschinenzeitalters begann der Verfall. In der Gründerzeit wurde gern eine täuschend echte Naturnachahmung per Katalog billig gekauft.  Das Kunstschmiedehandwerk drohte auszusterben.

Diesem Verfall stellten sich Ende des 18. Jh. weltweit einige  Enthusiasten entgegen.

Den jungen Fritz Kühn faszinierten diese Gegensätze.  Er sah seinen Weg darin, die Schmiedetechniken mit ihrer großartigen Vergangenheit in die Gegenwart zu versetzen. Er wollte seiner Zeit Gemäßes  schaffen und nicht Altes nachbilden.

Fritz Kühns Vision ging auf. Er begeisterte mit seinen Entwürfen Architekten und Bauherren. Mit ihrer Hilfe gelang es Kühn, dass seine Ideen nicht lediglich Zierrat, sondern Bestandteil der Architektur wurden.

Sein Credo – vom geschmiedeten Eisen zum gestalteten Stahl – verwirklichte er seit 1937 im Atelier für Stahl- und Metallarbeiten.

Metallwerk (1965)

Metallwerk (1965), große Formen, Stahlblech gekantet, chemisch behandelt, Farblasur; H 2,80 m, große gebogene Form, Stahlblech gebogen, chemische behandelt, Blattvergoldung; H 2,80 m als Fragment erstellt für den Auftrag der Trennwand im Foyer, Opernhaus Dortmund, 1965

Experimente mit Stahl (ab 1960)

Experimente mit Stahl und Beton (ab 1960); wenige Aufträge konnte Fritz Kühn für diese interessante Materialkombination erreichen. Eine doppelflüglige Eingangstür wurde realisiert. Die Fotos (die letzten beiden) sind nicht beschriftet. Wer kann Auskunft geben, wo sich diese Arbeit befindet?

Fünf Studien (ab 1955)

Fünf Studien (ab 1955) für Tragende Stahlwände, Tore und Umfriedungen; Modellaufnahmen farbige Entwurfsskizze