100 Jahre Kunst aus Berlin Atelierschmiede Kühn

die 1. Generation
Arthur Kühn
gründet am 1. Juli 1925 die Bauschlosserei A. Kühn & Co in Berlin-Weißensee,

sein Bruder
Theodor Kühn
gründet 1928 die Schlosserei & Eisenkonstruktions-Werkstätten in Berlin-Pankow

die 2. Generation
Fritz Kühn
gründet am 7. Februar 1937 die Atelier-Schmiede in Berlin-Bohnsdorf

die 3. Generation
Achim Kühn
übernimmt nach dem Tod seiner Eltern 1967 die Atelier Schmiede in Berlin-Bohndorf

die 4. Generation
Tobias Kühn
gründet 2007 die Firma Kühn Design & Metall und arbeitet mit seinem Vater in der Atelier-Schmiede

Coco Kühn
studierte Bildende Kunst und arbeitet als Malerin und Bildhauerin in Berlin

 

Sommerausstellung mit Achim Kühn in der Kunstscheune Barnstorf

Stahlplastik "Beschützend", 2019
Stahlplastik „Beschützend“, 2019

Auf dem Darß eröffnet die Galerie Kunstscheune Barnstorf die 1. Sommerausstellung 2022 am 28. Mai um 15 Uhr; Ausstellungsdauer bis 31. Juli

Achim Kühn – Stahlplastik
Thomas Reich – Malerei

Öffnungszeiten sind täglich von 10-13 und 15-18 Uhr.
Weitere Infos unter: kunstscheune-barnstorf.de

Achim Kühn: Kleine Kostbarkeiten und andere Werke

Boot, schwebend

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung „Achim Kühn – Kleine Kostbarkeiten und andere Werke“ am 2. April, um 11:00 Uhr in der Friedenskirche Berlin-Grünau, Don-Ugletti-Platz (Parkplätze begrenzt).

Ein schöner Spaziergang führt in 10 Minuten vom S-Bahnhof Grünau zur Kirche.

Einige Werke des international tätigen Kunstschmiedes Achim Kühn werden anläßlich seines 80. Geburtstages in der Friedenskirche zu sehen sein.

Neben seinem Vater Fritz Kühn, der Werke für unsere Dorfkirche geschaffen hat, sind in der Friedenskirche auch Werke der Tochter Coco Kühn zu erleben. Coco Kühn hat die Bemalung der Orgel vorgenommen. Damit sind drei Generationen dieser Künstlerfamilie in unserer Gemeinde vertreten – das ist kunsthistorisch vermutlich einmalig – und für unsere Gemeinde ein Glücksfall.

Ausstellungsdauer bis 30. Mai 2022

Wichtig: Bitte erkundigen Sie sich über Öffnungszeiten für einen Besuch der Ausstellung unter
www.kirche-bohnsdorf.de

Vorstand und Mitglieder des Vereins Fritz Kühn Gesellschaft e.V. verurteilen den Krieg gegen die Ukraine

Fritz Kühn, der als kleiner Junge den 1. Weltkrieg und als junger Mann den 2. Weltkrieg mit den katastrophalen, viele Jahrzehnte nachwirkende Folgen erleben musste, meißelte folgende Inschrift in eine Stahlplatte:

Stahl spricht
zwei Sprachen:
Die eine ist grausam
und spricht von Vernichtung;
die andere spricht
vom Dienen,
will uns erheitern
und erfreuen,
uns zur Andacht bringen
und zum Guten lenken.

Wir schließen uns den vielen Künstlern und Kulturinstitutionen an, die die barbarischen Geschehnisse in der Ukraine verurteilen. Die Bilder, die uns von dort erreichen, rütteln auf und beweisen, dass Gewalt und Krieg nie die Mittel zur Bewältigung von Differenzen und Spannungen zwischen den Völkern sind.

Kulturerbe der Menschheit Karl-Marx-Allee

Liebe Freunde der Atelier-Schmiede Kühn,

die Antragstellung des Landes Berlin, die Straße Karl-Marx-Allee der Liste des Kulturerbes der Menschheit hinzu zu fügen, rückt das Schaffen von Fritz Kühn für seine Heimatstadt Berlin – mehr als 50 Jahre nach seinem Tod – ins Rampenlicht.

Jedes Gebäude dieser Straße ist durch seine Entwürfe geprägt.

Wir laden Sie ein, mit uns am 05. August ab 13:00 die Ausstellung „Zwei deutsche Architekturen von 1949 bis 1989“ zu besuchen.

In der anschließenden Gesprächsrunde ab 16:00 Uhr geben wir Einblicke in das grenzüberschreitende Wirken von Fritz Kühn.

Einladung-Kulturerbe_Karl-Marx-Allee_2021

FINDET NICHT STATT!


Liebe Freunde unserer Atelier-Schmiede:

Das fröhliche Treffen zum 1. Advent
kann in diesem Jahr leider aufgrund der aktuell schwierigen Lage NICHT stattfinden.

Trotzdem können Sie gerne jederzeit bei uns vorbei schauen, wenn Sie auf der Suche nach etwas Besonderem sind. Atelier und Ausstellung sind wochentags bis 17:00 und am Wochenende nach Vereinbarung geöffnet.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Bleiben Sie gesund!

Zwei Handschriften in Stahl – Fritz und Achim Kühn

Ausstellung vom 30. Juni bis 31. Juli 2020 in der Galerie Himmelreich, Breiter Weg 213b in 39104 Magdeburg

Eröffnung am 30. Juni 2020 um 19 Uhr

Metallplastik – Mobilés – Leuchter – Schriftplatten

Fritz Kühn (1910 Berlin – 1967 Berlin)

„Vieles Schöne hat natürliche Vorbilder. Erst die Erfahrung lehrt, sie zu erkennen. Den Reichtum der Formen wahrnehmen und den Adel des Einfachen schätzen zu können, ist eine Gnade. Über die sinnliche Wahrnehmung hinaus hilft die Technik, das Gesehene festzuhalten und in uns zu vertiefen. Unter meinen Arbeiten sind mir die am liebsten, die in sich das Ringen um die Gestaltung in sich tragen und deren Form das innere Gesicht der Natur am Reinsten zum Ausdruck bringt.“

Achim Kühn (*1942 Berlin)

Die Arbeit mit dem Stahl fordert zwei Seelen: eine, die ordnet, nach Regelmäßigkeit verlangt, Exaktheit und Klarheit zum Inhalt hat und eine andere, die nach Ursprünglichkeit, dem Dynamischen, auch Chaotischen sucht. In meinen Arbeiten, besonders den freien plastischen Werken, versuch ich, diese Seelen durch die „Sprache des Stahls“ zu prägen. Erst der glühendweiche Stahl auf dem Amboß eröffnet Kreativität, die Entwicklung von ursprünglichen Kräften. Der Schmied muss sein Material von innen her erfahren, sich einlassen, sich mit ihm messen und seinen Widerstand begreifen. Bei der Verwendung verschiedener Materialien entsteht aus der innewohnenden Spezifik des Einzelnen eine Symbiose: Raum, Transparenz, Licht und Reflexion werden in einer Form vereinigt.

Bericht über eine Sensation

Fritz Kühn entdeckte in den Trümmern des kriegszerstörten Berliner Stadtschloß eine kaum beschädigte Tür (H 2050 cm, B 148 cm, Gewicht um 500 kg). Er wandte sich an den Magistrat, durfte das Original kaufen, transportierte es in seine Werkstatt, um es – vor fremden Augen geschützt –  zu bewahren.

Sechs Jahrzehnte später: der 1976 am Ort des Schlosses errichtete „Palast der Republik“ ist abgerissen. Die umstrittene Replik der Schlossfassade für den Neubau des kulturellen Zentrums Humboldt Forum entsteht. Der Deutsche Bundestag beschließt, dass als Ehrung  für den Bildhauer Andreas Schlüter (1659-1714), dessen barocke Fassung an drei Fronten des Neubaus rekonstruiert werden soll.

Die Tür jedoch stammt aus der Wilhelminischen Zeit. Das schwere Original, schloss links neben Portal IV einen Raum für Soldaten ab. Es verfügt über drei, schnell zu öffnenden Schießscharten und eine weitere Besonderheit: der reiche geschmiedete Schmuck wurde beidseitig aufgebracht.

Detail mit drei Schießscharten

Am 12. Juli 2018 erfolgte die Übergabe an den Förderverein Berliner Schloß e.V.. Die Kuratoren der Stiftung Humboldt Forum werden die Tür und zwei originale Ornamente aus dem großen Portal IV in die Dauerausstellung über die Geschichte des Berliner Stadtschloss einfügen.

Fritz Kühn und Achim Kühn, die als Bildhauer und Restauratoren beim Wiederaufbau vieler Gebäude der Historischen Berliner Mitte mitwirkten, bezeugen durch Rettung und Bewahrung auch dieser einzigartigen Originale ihren Standpunkt: die Wichtigkeit des Erhalts kultureller Werte aus allen Epochen.

Gedanken über Fritz Kühn von Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., MdB i.R.

Gedanken über Fritz Kühn, von Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., MdB i.R., der das Anliegen, Fritz Kühns Werk zu bewahren und öffentlich zugänglich zu machen, sehr unterstützt:

Fritz Kühn zählt zweifelslos zu den bedeutendsten Berliner Metallbildhauern und Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Er hat das Berliner Stadtbild künstlerisch mit geprägt und bereichert, es erkennbarer gemacht. Sein Brunnen auf dem Straußberger Platz, das von ihm ausgeführte Buchstaben-Portal an der Stadtbibliothek, die Kupferfassade und die Eingangstüren an der Komischen Oper sind Ikonen der Nachkriegsmoderne. Auch sakrale Räume hat Fritz Kühn gestaltet: Das Hängekreuz in der Parochialkirche fertigte er anlässlich des Evangelischen Kirchentages im Jahr des Mauerbaus. Und für die St. Hedwigs-Kathedrale schuf er Stand- und Altarleuchter, das umlaufende Bronzegeländer sowie das drei Meter hohe Kuppelkreuz. In einer kleinen Festschrift zum 100. Geburtstag des Metallkünstlers schrieb der Berliner Landeskonservator Jörg Haspel, dass es vermutlich keinen Berliner Bildhauer gäbe, „der ähnlich facettenreich in der Denkmalliste vertreten“ sei.  

Auch in der alten Bundesrepublik und in Westeuropa waren seine Einfälle und Arbeiten gefragt. Zur Weltausstellung in Brüssel, 1958, stattete er den bundesdeutschen Pavillon von Egon Eiermann und Sep Ruf mit einer Gittermetallskulptur aus. Für Gedenkorte in der Kathedrale von Coventry und auf dem Soldatenfriedhof am Futa-Pass in Italien fertigte er eindrucksvolle Werke. Dass ihn der Louvre 1969 postum mit einer Retrospektive ehrte, ist jedenfalls kein Zufall.

In Biographie und Werk von Fritz Kühn spiegelt sich die wechselvolle Geschichte eines geteilten Landes, einer geteilten Nation. Doch ausgerechnet an seiner wichtigsten Wirkungsstätte, in Berlin, soll es nicht möglich sein, an das herausragende Werk dieses Künstlers zu erinnern, seinen umfangreichen Nachlass zu bewahren und öffentlich zugänglich zu machen? Das ist ein absurder, ein schwer erträglicher Gedanke – zumal im Jubiläumsjahr des Mauerfalls! Vielmehr hat gerade die Stadt Berlin eine besondere Verpflichtung, das Werk Fritz Kühns zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen!

Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., MdB i.R.