Fritz Kühn Ausstellung "Gottes harte Herrlichkeit" | Foto: Sammlung Nachlass Fritz Kühn

Fotografie

Fritz Kühn (* 29. April 1910 † 31. Juli 1967)  – Aufnahme Fritz Kühn Portrait ca. 1938

Fritz Kühn fotografierte seit seinem 16. Lebensjahr. Sehr früh hatte er sich für eine Spiegelreflexkamera Marke Rollei im 6×6-Format entschieden, die er zeitlebens mit sich  führte.

Fotografien wurden erstmalig 1931 im „Berliner  Tageblatt“ veröffentlicht. 1933 wurde er bereits mit anderen Fotografen ausgestellt: „Die Kamera. Ausstellung  für  Fotografie, Druck und Reproduktion“ in den Messehallen am Funkturm.

Fritz Kühn konzipierte und gestaltete 12 Fach- und Fotobücher. Die Titel wurden in Verlagen in Ost- und in West herausgegeben. 1938 erschien im Wasmuth Verlag das erste Fachbuch „Geschmiedetes Eisen“, das 19 Auflagen erreichte. Drei Titel erhielten nationale (Schönstes Buch des Jahres/Buchmesse Leipzig) und internationale (belissimo/Buchmesse Mailand) Auszeichnungen.

Sechs Titel sind Foto- und Kunstbücher:

1951 – Sehen und Gestalten – Seemann Verlag  Leipzig
1953 – Aus  meiner  Gräsermappe – Seemann Verlag Leipzig
1958 – Licht Land Wasser. Erlebnisse auf einer Insel – Verlag der Nation Berlin
1959 – Kompositionen in Schwarz und Weiss – Bruckmann Verlag München
1964 – Gottes harte Herrlichkeit – Evg. Verlagsanstalt Berlin
1964 – Stufen – Henschelverlag Berlin / D. W. Callwey  München

Der Nachlass umfasst ca.  3.500 Aufnahmen der künstlerischen Fotografie und 2.300 Aufnahmen des eigenen Schaffens als Metallbildhauer, Kunstschmied und Restaurator; zudem 4.000 Negative, 150 großformatige Glasplatten und 22 Kleinbildfilme sowie Filmrollen.

Die Ausstellung „Gottes harte Herrlichkeit“ – in den Messehallen am Funkturm anlässlich des deutschen evangelischen Kirchentages vom 19. – 23.07.1961

Inmitten der politisch hoch explosiven Situation kurz vor dem Mauerbau, hatte die DDR-Regierung das Verbot der Teilnahme an sämtlichen Veranstaltungen zum Kirchentag in ihrem Machtbereich angeordnet.

Dennoch entschied sich Kühn, die vorbereiteten Ausstellungen durchzuführen und das große Kreuzsymbol aus Schrott in der Ruine der Parochialkirche aufzuhängen. Das Kreuz  hängt auch heute dort.

Für die Ausstellung in der Halle 6 der Messehallen war eine Rauminstallation errichtet worden. 63 auf Holzfaserplatten aufgezogene Fotos und Rahmen in den Größen von 1×1 m bzw. 1,50 x 2,0 m, sowie 14 Stück in der Abmessung 3 x 3 m erregten große Aufmerksamkeit.

Die größten Formate waren dem höchsten Abstraktionsgrad der Zusammenschau von Strukturstudien des Makrokosmos und Mikrokosmos vorbehalten.