Fritz Kühn (* 29. April 1910 in Mariendorf/Berlin; † 31. Juli 1967 in Berlin) war ein deutscher Kunstschmied, Bildhauer, Fotograf, Autor, Restaurator und Lehrer.
1910
am 29. April in Mariendorf/Berlin geboren
Vater: Arthur Kühn, Kunstschlosser
1924-28
Lehre als Werkzeugmacher, Abschluss mit Auszeichnung, Beginn der fotografischen Tätigkeit
1937
am 07. Februar Werkstattgründung in Berlin; Meisterprüfung, Heirat mit Gertrud Moldenhauer, Kontoristin; sie organisiert die Herausgabe der Buchpublikationen und leitet die betriebliche Buchführung
1938
Herausgabe des 1. von sechs Fachbüchern „Geschmiedetes Eisen“; wird von der Handwerkskammer als Lehrbuch anerkannt, 19 Auflagen
1941
1. Personalausstellung in Berlin
1942
Geburt des Sohnes Achim Kühn
1943
Totalzerstörung der Atelierwerkstatt in der Nacht zum 24. Dezember 1943
1944-55
Wiederaufbau des Gebäudes und Erweiterung
1945
erneute Teilzerstörung der Atelierwerkstatt
ab 1945
intensive Weiterarbeit mit dem Anliegen, der Gestaltung mit Stahl einen zeitgemäßen künstlerischen Ausdruck zu geben. Förderung dieser Entwicklung durch Aufträge namhafter Architekten
1952
1. Preis beim Plakat-Wettbewerb zur Ausstellung „Eisen und Stahl“, Düsseldorf
1953
Herausgabe des 1. von sechs Foto- und Kunstbänden: „Sehen und Gestalten“
1954
Nationalpreis für Kunst (3. Klasse) als Anerkennung der Leistung beim Wiederaufbau von Berlin. DEFA dreht über die Arbeit des Ateliers den Film „Lebendiges Eisen“. Uraufführung zu den Filmfestspielen in Montevideo
1955
Goldmedaille auf der 7. Deutschen Handwerksmesse München
1957
Gestaltung von Messeständen für Messen in Island, Schweden, Bulgarien, Ägypten, Rumänien
1958
Beteiligung am Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel; Beginn der internationalen Anerkennung
1959
Bühnengestaltung (Fotomontage) für Kabarett „Distel“
1960
Beteiligung an der Ausstellung „Ungegenständliche Fotografie“ Basel
1960
Beginn der Arbeit mit Formelementen, flächigen Strukturen, chemischen Experimenten für Architekturwänd
1960
Beteiligung an der internationalen Fotoschau in Brasilia, Erweiterung der Atelier-Werkstatt durch eine Montagehalle
1961
Trotz des Verbotes der DDR-Regierung beteiligte sich Fritz Kühn am 10. Evangelischen Kirchentag in Berlin:
a) Personalausstellung „Harte Herrlichkeit“ in den Messehallen am Funkturm mit bis zu 3 x 3 Meter großen Fotografien,
b) Parochialkirche Berlin-Mitte: 11 Meter hohes Kreuz
c) Parochialkirche: Beteiligung an der Ausstellung “Sakrale Kunst”
1963
1. Preis im Wettbewerb für die Fassadengestaltung eines Hotelneubaus in der Altstadt von Hildesheim, realisiert
1964
Ernennung zum Professor
Experimente mit Stahl und Beton
1964
Unter Leitung von Fritz Kühn beginnen die Planungen zum Neubau des „Institutes für Metallgestaltung“, neben der Atelier-Werkstatt in Berlin-Grünau; Architekt: Welser
Das Institut sollte gleichermaßen Ausbildungsstätte (Gesellen- und Meisterausbildung) sein sowie Kurssystem zur Vorbereitung und Studium eines neu entwickelten Hochschul-Fachbereichs: „Metallgestaltung“ anbieten und in enger Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Berlin-Weißensee stehen.
1964–67
Personalausstellungen in Berlin, Braunschweig, Chemnitz, Dortmund, Essen, Hannover und Zürich
1966
Beteiligung an der Weltausstellung in Montreal/Kanada
Im Deutschen Pavillon begehbare Skulptur für den Ausstellungsstand der Firma Kugelfischer AG
1966
Die Denkmalpflege Berlin beauftragt Fritz Kühn mit der Rekonstruktion der Giebelfiguren (Kupfertreibarbeit) innerhalb der Wiederaufbau-Phase der kriegszerstörten Gebäude am Gendarmenmarkt (Schauspielhaus, Französischer Dom und Deutscher Dom), Realisierung (1970 – 1984): Achim Kühn
Entwurf der Fassade für das Centrum-Warenhaus in Suhl, Entwicklung der Ausführungsfassung und Realisation (1969): Achim Kühn, (Vernichtung der Fassade: 2007)
1967
am 31. Juli stirbt Fritz Kühn an den Folgen einer Operation, am 16. Oktober stirbt Ehefrau Gertrud Kühn
Sohn Achim Kühn, Kunstschmied und Architekt (Diplom 1972) übernimmt, gemeinsam mit Ehefrau Helgard (Goldschmiedin) die Atelier-Werkstatt, führt die laufenden Auftragsarbeiten weiter und entwickelt sein eigenes Oeuvre.