Einem einzigartigen Deutschen Kulturerbe droht ab dem 23.12.2013 Vernichtung durch Zwangsräumung!

Bedroht ist der Nachlass des Berliner Bildhauers, Kunstschmiedes und Fotografen Fritz Kühn (1910-1967). Der opulente Nachlass wurde nach dem Tode des Künstlers zum NATIONALEN KULTURERBE erklärt, durch den Erben zusammengehalten und wird durch den 2004 gegründeten Verein Fritz-Kühn-Gesellschaft e.V. verwaltet.

Originale der Metallgestaltung stehen auf einer seit 1880 unbebauten ehemaligen Koppel eines Vierseithofes im Ortsteil Bohnsdorf, Bezirk Treptow-Köpenick. Die grundbuchlich als Erholungsfläche eingetragene Immobilie grenzt unmittelbar an die von Fritz Kühn 1937 gegründete  Atelier-Werkstatt. Eigentümerin ist eine Berliner Baugenossenschaft. Sie erwarb den Vierseithof mit Gartenland und Feldern nach dem Konkurs des Gutsherren Richter im Jahre 1911. Die vormalige Koppel ist in mehr als 100 Jahren von der Natur erobert worden, bestimmt von Wildwuchs und überaus geeignet für das geplante Kulturprojekt Museum Fritz Kühn mit Skulpturenpark.

Für Erhalt, Bewahrung und Aufarbeitung des zum Nationalen Kulturerbe erklärten Nachlass von Fritz Kühn trägt im geeinten Deutschland durch Artikel 35 Einigungsvertrag das Land Berlin die Verantwortung. Der Kultursenatsverwaltung und Kultursenator Klaus Wowereit ist diese Verantwortung bekannt. Man verweist seit Jahren auf knappe Kassen und dadurch fehlende Kultur-Euros.

Dabei ist Steuergeld massenhaft vorhanden! Seit Jahren und weiterhin werden montalich 40 Mio-EUR eingesetzt, um ein Flughafenprojekt am Leben zu halten. Davon finanziert das Land Berlin 37 %; somit täglich rund 490.000 EUR.

Weniger als zwei Tagessätze  wären erforderlich, um die ehemalige Koppel zu kaufen und damit endlich dem Projekt: Museum Fritz Kühn eine Basis zu geben.

Die Eigentürmergesellschaft verlangt für die aus drei Flurstücken bestehende Fläche 790.000 EUR. Das ist ein hoher Preis für eine ehemalige Koppel.

Die Kaufoption endet am 23. Dezember und am 23.12.2013 will die Eigentümerin die Zwangsräumung durchsetzen. Ein Schicksalstag für die Erbenfamilie.
Am 23.12.1943 – vor 70 Jahren – wurde die nur sechs Jahre zuvor gegründete Atelierwerkstatt Fritz Kühn durch Kriegseinwirkung total zerstört.

Die Zwangsräumung muss ausgesetzt werden! Erben und Verein können die Hälfte der geforderten Summe aufbringen – wo findet sich ein großzügiger Retter dieses für Berlin einzigartigen Kulturprojektes?

 

Atelier Advent 2013 in der Atelier- und Schmiedewerkstatt Kühn

Atelier Advent 2013 in der Atelier- und Schmiedewerkstatt Kühn

Bald ist es wieder soweit. Am ersten Adventswochenende, 29./30.11 – 01.12.2013, findet wieder unser traditioneller Atelieradvent statt.

Ab 16.00 Uhr erwartet Sie im Atelier Achim Kühn unsere Verkaufsausstellung von Geschmiedeten sowie kleineren Ausstellungen von Gastkünstlern.
Natürlich wird auch an allen drei Tagen wieder fleißig geschmiedet.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Tag des offenen Denkmals 2013 „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“

Der „Tag des offenen Denkmals“ war 2013 unter das Thema gestellt: „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“

Sonderausstellung im Atelier Achim Kühn „Unbequeme Zeiten“ & das Konzert „Die Goldberg Variationen“

Der historische Gutshof am Falkenberg, auf dem sich das Gebäude der Atelier-Werkstatt Kühn befindet, war und ist kein „unbequemes Denkmal“. Unbequem waren vielschichtige Zeitgeschehnisse während der deutschen Teilung. Vieles davon blieb seit der Wiedervereinigung einer wahrheitsgerechten Aufarbeitung verschlossen.

Fritz Kühn leitete nach dem Tode seines Vaters Artur Kühn 1944 im Auftrage seiner Mutter Flora Kühn auch diese Berliner Firma, die 1972 zwangsverstaatlicht wurde. Die Ausbildung und Spezialisierung von Lehrlingen zum Kunstschmied und in der Restaurierung waren ihm außerordentlich wichtig. Seine besondere Förderung galt den Jugendlichen, die aufgrund ihres meist religiös orientierten Elternhauses in ihrer beruflichen Entwicklung nicht die übliche staatliche Bildungsförderung erfuhren. Kühn fand stets Begründungen, für diese Jugendlichen die Aufenthalts-, die Arbeits- oder Lehrvertragsgenehmigung von den Behörden zu bewirken.

In einer kleinen Ausstellung zeigen wir komplizierte Lebensphasen von vier dieser Jugendlichen. Weitere Dokumentationen werden folgen.

[nggallery id=34]

Fritz Kühn setzte sich für jeden Einzelnen ein – ohne Rücksicht auf die damit für ihn persönlich bzw. die Selbständigkeit in seinem privat geführten Atelier  möglichen Einschränkungen bis hin zum Berufsverbot.                                 

Konzert in der Atelier- und Schmiedewerkstatt “Die Goldberg Variationen”

Konzert in der Atelier- und Schmiedewerkstatt Goldberg Variationen von Johann Sebastian Bach

Am 07. September 2013 wird in unserer Schmiede wieder ein Konzert zu hören sein.

Es erklingen an diesem Abend die Goldberg Variationen von Johann Sebastian Bach in der Bearbeitung für das Streichtrio von Dimitri Sitkovetsky (1984), gespielt auf barocken Streichinstrumenten. Es spielen Liv Heym (Barockvioline), Ildiko Ludwig (Barockviola), Piroska Barayay (Barockcello).

Beginn des Konzertes ist um 19.00 Uhr im Atelier Achim Kühn. Der Eintritt beträgt 12,00 Euro. Wir bitten um Voranmeldung bis zum  20. August 2013. Bitte benutzen Sie dafür unser Kontakformular.

 

Empört Euch! Senatoren stimmen gegen den Erhalt des Nachlasses von Fritz Kühn!

Empört Euch! Senatoren stimmen gegen den Erhalt des Nachlasses von Fritz Kühn!


Wir sehen uns verpflichtet, bekannt zu geben:

Am 27.02.2013 stimmten Berliner Senatoren unerwartet gegen den Erhalt des Nachlasses von Fritz Kühn. Sie verwarfen grundlegende Bestimmungen aus dem Einigungsvertrag. Die Senatoren verweigern die Freigabe notwendiger finanzieller Mittel und missachten dadurch auch das 45 Jahre anhaltende ehrenamtliche Engagement vieler Bürger und weltweiter Bewunderer!

Kulturstaatssekretär André Schmitz erklärt bestürzt äußerstes Unverständnis!

Empört Euch! Senatoren stimmen gegen den Erhalt des Nachlasses von Fritz Kühn!

Fritz Kühn hat Zeit seines Lebens daran gearbeitet, seine geteilte Stadt Berlin zu rühmen und den von ihm 1937 gegründeten, einmaligen KULTURSTANDORT in die Welt zu tragen. Er blieb der einzige Künstler, dessenWerk in der Zeit des Kalten Krieges im Pariser Louvre ausgestellt wurde.

Den Senatoren war bekannt, dass der Nachlass seit 45 Jahren ungesichert unter katastrophalen Bedingungen in einem feuchten Baukomplex lagert, bedroht von Schimmel und Schädlingsbefall, von Rost auf den Metalloberflächen.

Unser Museumsprojekt ist eine grenzüberschreitende Dachmarke „Metallkunst“ – geprägt von 6.000 Jahre zurückreichender historischer Wurzeln und zeitgenössischem Know-how in der Kombination von innovativer Kunst und perfekt beherrschtem Handwerk.

 

Aufruf an alle Kunstinteressierten:
Helft bei Rettung und Bewahrung eines außergewöhnlichen und einmaligen kulturellen Erbes in Berlin. Wir benötigen Eure Kreativität!

 

Auch Spenden helfen:
Fritz-Kühn-Gesellschaft e.V.
Konto 501959107
BLZ 10010010

Fritz-Kühn-Gesellschaft e.V.
Richterstraße 6, 12524 Berlin
Tel. 030 6764261
www.fritz-kuehn-gesellschaft.de

 

Die Protestkarte als PDF

Die Fritz Kühn Protest-Karte als PDF
Download (1MB)

 

Tradition und Moderne

Auch in diesem Jahr öffneten wir Atelier-Werkstatt und Ausstellung am ersten Adventswochenende. Außerordentlich war der Besucherandrang. Viele freuten sich auf die selbst bereiteten Schmalz- und Kräuterquarkstullen. Fleißig waren unsere Schmiede: Achim und Tobias Kühn, Latifa Sayadi, Markus Szary und als Überraschungsgast: Ralf Greiner aus Thüringen. Die Schmiedestücke wurden für das Projekt Museum Fritz Kühn versteigert. Wie jedes Jahr kommen auch die Spenden für 13 kg Stullen dem Projekt zugute.

Als Gast zeigte Beate Bendel ihre farbenstarken Bilder und Keramiken. Die Fotografien von Tobias Kühn führten nach spannenden Diskussionen, wo, wie und wann sie aufgenommen worden waren, zu freudigem Kaufbegehren.

2013 sind die Tage der offenen Atelier-Werkstatt am 29./30. November und 01. Dezember.

[nggallery id=31]

Fotografie von Fritz Kühn im Museum Berlinische Galerie 05.10.2012 – 28.01.2013

Fotografie von Fritz Kühn wird präsentiert im Museum Berlinische Galerie vom 05.10.2012 bis 28.01.2013. Mit der Ausstellung „Geschlossene Gesellschaft“ werden Einblicke in die bisher weitgehend unbekannt gebliebene künstlerische Fotografie in der DDR zwischen 1949 und 1989 gegeben.

Die Berliner Zeitung zollt bereits im Vorfeld dieser Ausstellung größten Respekt und stellt in einer Sonderbeilage am Vortage des 3. Oktober zur Diskussion: Statements der Ausstellungsmacher, die Ausstellungskonzeption, ein Foto-Panorama für das kollektive Gedächtnis und das Rahmenprogramm der Ausstellung: Symposien, Filme, Begleitausstellungen in Galerien der Stadt.

Einige wichtige Zitate:

„Nach wie vor ist die Kunstgeschichte der DDR nur in Ansätzen aufgearbeitet; sie hat bisher praktisch keinen Eingang in die Lehre gefunden. Die Austellung der Berlinischen Galerie möchte hier Abhilfe schaffen und im Bereich des Mediums der Fotografie eine Auswahl künstlerischer Positionen einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.“ (Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie)

Durch verschiedenen technische, formale ästhetische Verfahren und Experimente unterliefen Fotografen wie Fritz Kühn, Edmund Kesting, in späteren Jahren Manfred Paul, Tina Bahra, Klaus Elle, Jörg der Knöfel, Ernst Goldberg, Micha Brendel u.a. die vermeintliche Konvention. (Theo Immisch, Leiter der Sammlung Photographie der Stiftung Moritzburg und Co-Kurator)

In der DDR war subjektive und experimentelle Fotografie kaum möglich nach der Formalismus-Debatte. Da war ein Experimentierer wie Fritz Kühn Einzelgänger. Nach ihm kam erst mal 20 Jahre nichts. (Ulrich Domröse, Fotohistoriker und langjähriger Leiter der fotografischen Sammlung)

 

Berlinische Galerie  – „Geschlossene Gesellschaft“
Ort: Alte Jacobstrasse 124 – 128
10969 Berlin-Kreuzberg
Geöffnet: Mi – Mo 10-18 Uhr
Eintritt: 8 EUR

Der Verein Fritz-Kühn-Gesellschaft e.V. zeigt ab 25. Oktober 2012 im Atelier Achim Kühn bisher unveröffentlichte Fotografien von Fritz Kühn aus dem Nachlass.